LGNU mit dem "Schulprofil Inklusion" ausgezeichnet

"Wer Inklusion will, sucht Wege - wer sie nicht will, sucht Begründungen"

Inklusion ist schon durch die UN-Konvention von 2008 stärker in den Vordergrund gerückt und wird aktuell als Form des gemeinsamen Lernens zurecht auch in den Gymnasien viel mehr diskutiert als in der Vergangenheit. Am Lessing-Gymnasium haben wir uns dafür entschieden, Wege für Inklusion zu suchen und uns dafür einzusetzen, dass Kinder nicht aufgrund von Behinderungen vom gymnasialen Bildungssystem ausgeschlossen werden.

Bei uns ist das inklusive Schulleben schon seit geraumer Zeit gelebte Praxis, aber um den Herausforderungen des inklusiven Lernens mehr Raum zu geben, hat sich unsere Schule bei der Initiative für Inklusion des Bayerischen Kultusministeriums beworben. Am 2. Oktober wurde dem Lessing-Gymnasium in München offiziell das „Schulprofil Inklusion“ verliehen.

"Es ist normal, verschieden zu sein" (Richard Weizsäcker)

 

Warum gehen wir diesen Weg?

Wir wollen damit Kindern mit Behinderungen gezielt helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen, sodass sie bei uns Abitur machen können. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, jedes Kind, das grundsätzlich für das Gymnasium geeignet, aber durch eine Behinderung benachteiligt ist, in unser Schulleben zu integrieren.

Welche Maßnahmen sind dazu notwendig?

Inklusion bedeutet, alle Schülerinnen und Schüler willkommen zu heißen und sie nach ihren Bedürfnissen im Rahmen der Möglichkeiten der Schule angemessen zu fördern und professionell zu begleiten. Das braucht Zeit und gelingt nicht auf einen Schlag. Wichtig ist, bereit zu sein, unkonventionelle Wege zu gehen, individuelle Lösungen zu suchen, um so Bildungschancen für alle zu ermöglichen.

Ein Team aus drei Lehrkräften ist ab dem Schuljahr 2023/24 mit der Aufgabe betraut, die Betreuung der betroffenen Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen zu koordinieren und außerdem für die regelmäßige gezielte Weiterbildung aller Lehrkräfte zu sorgen. Da bisher immer nur einzelne Lehrerinnen und Lehrer für die Eingliederung des jeweiligen Kindes als Klassleiterin, Klassleiter, Hauptfachlehrerin oder Hauptfachlehrer zuständig waren, ist es dem Team nun ein Anliegen, das Kollegium breit angelegt zu sensibilisieren, im Rahmen von Fortbildungen zu informieren und dann in kleineren Gruppen die Lehrkräfte bedarfsgerecht zu speziellen Themen zu schulen. 

Dabei bauen wir auch auf die Unterstützung des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes (MSD). Dieser steht  den Lehrkräften bei bürokratischen Schritten zur Seite und setzt organisatorische und praktische Maßnahmen für das Kind durch (wie zum Beispiel Notenausgleich oder Notenschutz), die dabei helfen, dass das jeweilige Kind im Schulalltag so gut wie möglich eingebunden ist und möglichst barrierefrei lernen kann.

Welche weiteren Perspektiven gibt es?

Bauliche Rahmenbedingungen der Schule sind oft eine Hürde bei inklusiven Bemühungen. Unser jetziges Gebäude hat keinen Aufzug, so dass zum Beispiel im Fall eines Kindes mit Gehbehinderung derzeit nur ein Klassenzimmer im Erdgeschoss in Frage kommt. Für den Neubau ist die Barrierefreiheit natürlich mitgedacht. Die Neubauplanungen im Hinblick auf die Inklusion zu optimieren, ist dabei auch eine wichtige Aufgabe unseres Inklusionsteams.

Alle sind gleich und alle sind verschieden, keiner wird ausgeschlossen!

Wir wollen in Zukunft gemeinsam gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlich-sozialen Leben im Schulbereich engagiert umsetzen und so für mehr Chancengleichheit sorgen.

 

Das Inklusionsteam bilden Matthias Burger, Simone Lentz und Juliane Uhmann.