Interview mit Carina Volk

Hochschule Neu-Ulm

Wie sollte Künstliche Intelligenz eingesetzt werden? Wie verändert KI das Studienangebot an der HNU? Wie beeinflusst KI die Arbeit an der HNU? Darüber sprechen Michael Andelfinger, Lamitta Hazko und Daniel Niggemann-Wolfshöfer (8c) mit Carina Volk. Frau Volk ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Daniel Schallmo, Professor für Digitale Transformation und Entrepreneurship an der HNU.

Herzlich Willkommen Frau Volk, wir würden Ihnen gerne einige Fragen stellen, die wir vorbereitet haben zum Thema Digitalisierung.

Gerne! Ich freue mich, dass ihr da seid und wir heute zusammen das Interview machen.

Wo sollte man Ihrer Meinung nach mehr künstliche Intelligenzen und Technik anstatt menschlicher Arbeit einsetzen?

Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, da es auch eine ethische Fragestellung ist. Grundsätzlich sollte man meiner Meinung nach auch immer auf Menschlichkeit setzen, vor allem überall da, wo grundlegende moralische Entscheidungen getroffen werden müssen. In jedem Bereich, in dem Technik und künstliche Intelligenz aber von Vorteil sind, sollte auch darauf gesetzt werden, zum Beispiel in der Logistik oder im Gesundheitsbereich, wenn es darum geht, intelligente Hilfen zu entwickeln. Aus diesem Grund gibt es an der HNU auch vier zentrale Forschungsfelder und das Querschnittsthema Transformationsmanagement. Dabei liegt der Fokus auf der Digitalisierung und den damit verbundenen Innovationen, welche zukünftige Herausforderungen in Unternehmen und Gesellschaft adressieren. Die Forschungsbereiche sind dabei zum Beispiel im Bereich Gesundheit, Mobilität/Logistik, Geschäftsmodelle/Entrepreneurship. Ich finde es wichtig, dass Studierende zu den Themen wie der künstlichen Intelligenz und Technik gut ausgebildet werden. Das Interesse an künstlicher Intelligenz wächst auch immer weiter im Gründungsbereich.

Wo braucht man mehr menschliche Arbeit?

Ich denke vor allem im medizinischen, aber auch logistischen Bereich ist die menschliche Arbeit weiterhin sehr wichtig und auch in ethischen und moralischen Bereichen sollte man weiterhin zusätzlich zur künstlichen Intelligenz und der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung auf ausgebildetes „menschliches“ Personal setzen.  

Inwiefern sind Sie auf Computertechnik angewiesen und wie würde Ihre Arbeit ohne aussehen?

Zum einen sind wir ja alle im Arbeitsalltag darauf angewiesen, jetzt in Corona-Zeiten umso mehr. Zum anderen spielt Computertechnik aber auch in der Lehre eine immer größere Rolle, wir nutzen diese für online-Formate, lernen, mit digitalen Tools zu arbeiten und dabei umzudenken.
An der HNU entstehen gerade im Bereich KI dazu auch immer mehr Studiengänge, zum Beispiel auch der Bachelor Data Science Management zielt darauf ab. Zudem gibt es nun auch das Technologietransferzentrum Big Data Marketing in Günzburg, welches unter anderem regionale Unternehmen bei den Themen Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen unterstützt. Im Innovation Space an der HNU ist Computertechnik ebenfalls von Bedeutung. Der Space ist ein inspirierender Ort, der es Studierenden, Forschenden und Unternehmen ermöglicht, Herausforderungen der digitalen Welt in kreativer Umgebung zu begegnen und mit Design Thinking, User Experience Design und Lean Management-Methoden innovative Lösungen zur Bewältigung der digitalen Transformation zu kreieren.  

Wie weit sind Sie schon mit Ihrer Forschung?

Ich bin noch ganz am Anfang. Aktuell forsche ich vor allem darin, welche Lehrmethoden effektiv im Bereich Entrepreneurship Lehre sind und wie eine sinnvolle Gründungssensibilisierung bei Studierenden aber auch Schülerinnen und Schülern aussehen kann. Ich arbeite zudem gerade an einem Paper Work-in-progress für die ISPIM 2021 in Berlin und unterstütze das Institut für Entrepreneurship an der HNU.
Allgemein arbeite ich eng mit Herrn Prof Dr. Daniel Schallmo zusammen, welcher an der HNU Professor für digitale Transformation und Entrepreneurship ist und damit gerade im Bereich Digitalisierung viel Neues entwickelt und an Studierende weitergibt. Außerdem ist er der Leiter des Instituts für Entrepreneurship an der HNU und Leiter der Studiengänge Masters Digitale Transformation und Global Entrepreneurship sowie des neuen Bachelorstudiengangs Digitales Management und Technologien. Dieser bietet zum Beispiel die Möglichkeit, tiefere Einblicke in die Themen Digitalisierung und neue Technologien sowie Intra- und Entrepreneurship zu bekommen und sich auch mit dieser Frage tiefer auseinanderzusetzen.

Hat sich durch Covid-19 etwas bei Ihrer Arbeit verändert?

Der wohl größte Unterschied ist die Arbeit von Zuhause aus und nicht wie sonst an der HNU. Man hat wenig persönlichen Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen, das meiste läuft über Videokonferenzen. Bei Lehrveranstaltungen verwende ich digitale Tools wie beispielsweise ein virtuelles Whiteboard. Mein Laptop ist auch immer offen und überall dabei.

Wie sieht Ihr Alltag bei der HNU aus?

Mein Alltag ist nie der gleiche, nicht so wie ihr es in der Schule kennt. Es gibt zwar eine gewisse Routine, aber ich bin in sehr vielen Projekten innerhalb des Verbundprojekts StartupSÜD an der HNU involviert, gerade im Bereich Lehre und Veranstaltungen in der Gründungsförderung, aber auch unterstützend in der Entwicklung von neuen Studiengängen. Mein großes Projekt an der HNU ist aktuell die Entwicklung des Zertifikatskurses Entrepreneurship.
Manchmal sitze ich auch einen ganzen Tag an der Forschung sowie an Literaturrecherchen, dann wieder plane ich Veranstaltungen/Lehrformate oder es finden Veranstaltungen statt. Und die Zeit der Semesterferien sieht wieder ein wenig anders aus. Kein Tag ist eigentlich wie der andere, perfekt für jemanden wie mich, der einen Job mit viel Abwechslung sucht.

Wie denken Sie, wird Ihre Arbeit in 20 Jahren aussehen?

Das ist eine sehr, sehr gute Frage. (lacht) Es wird sicherlich viel, viel mehr Möglichkeiten geben, die wir uns jetzt auch noch gar nicht vorstellen können. Es wird sich alles weiterentwickeln und es wird mehr digitale Hilfen entstehen, um den Menschen die Arbeit zu erleichtern oder um Fehler zu vermeiden sowie nachhaltiger agieren zu können. Und auch in der Lehre wird sich vieles weiterentwickeln, also zum Beispiel Lernprogramme und Unterstützungssysteme. Aber was mir bei alle den Entwicklungen wichtig wäre, ist, dass die Menschlichkeit dennoch nicht verloren geht.

Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen und alle Fragen beantwortet haben. Es hat uns sehr gefreut, mehr über ihre Arbeit zu erfahren.

Gerne, es hat mich auch gefreut, ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen.